Um die Schönheit und die Abwechselung der Côte Granit Rose und ihrer Umgebung zu erleben und genießen, muss diese Region unbedingt auch erwandert werden. Im Folgenden werden einige schöne Wanderungen von unterschiedlicher Länge beschrieben. Bei allen Wanderungen sollten feste Schuhe getragen werden. Außerdem sollten Getränke nicht vergessen werden. Ein geeigneter Rucksack ist in der Gardrobe vorhanden. Die Zeitangaben sind geschätzte Angaben, die aber unseren Erfahrungen entsprechen. Unterlagen über diese und weitere Wanderungen finden Sie bei den im Wohnzimmer liegenden Informationen. Ansonsten sind auch französische Wanderführer dort zu finden.

Der bekannteste Wanderweg an der bretonischen Küste ist der GR 34, der sog. Zöllnerweg, der "sentier douarnier", dessen Ausschilderung immer weiß-rot ist. Die regionalen Wanderwege sind zumeist gelb markiert.

Ile Renote  - der Rundwanderweg (45 min)

Unsere erste Wanderung führt uns immer zur Île Renote bei Trégastel. Der Rundgang vom Parkplatz am Anfang der Halbinsel dauert ca. 45 Minuten. Der weite Strand lädt zum Baden oder Sonnen ein. Außerdem kann man bei Ebbe die vorgelagerte Insel trockenen Fußes erreichen, man muss nur früh genug den Rückweg beginnen. Am Ende der Halbinsel hat man einen sehr schönen Blick auf das Schloss Costaérès. Zurück geht es durch massive rosa Granitfelsen auf der sonnigen Südseite bis zum Parkplatz.

          

Eine längere Alternative ist ein Rundweg, der am Grève Blanche beginnt. Man folgt dem Zöllnerweg bis Trégastel, passiert das Forum im Ort am Strand mit Blick auf den "Krähenkopf" und den "Dé" und erreicht dann den Strand an der Île Renote. Im  Ort lässt man das Forum rechts liegen und geht parallel zur Strandpromedade einen Fußweg bergauf, an sehr schönen alten Häusern vorbei, bis man durch einen Wald oberhalb des "Backenzahnes" ankommt und einen weiten Blick auf den Grève Blanche hat. Dauer: ca. 1 1/2 Std.


Stadtrundgang Lannion (2 h)

Ein Rundgang durch das alte Lannion (ca.2 Std.) lohnt sich, denn erst zu Fuß kann man erkennen, wie alt die Stadt wirklich ist und was sie an historischen Gebäuden zu bieten hat. Durch den Léguer wird die Stadt zweigeteilt (la rive gauche et droite). Außerdem ist dieser Fluss tidenabhängig, was nicht nur für Geographen interessant ist, da sich die Flusslandschaft stündlich verändert und bei dem Höchststand der Tide (grande marée) der Wasserstand so hoch ist, dass bei über 100 % auch der große Parkplatz am Quai d’Aiguillon nicht verschont bleibt. Lannion gehört zu den Villes de terroir, einer Vereinigung von Städten, die das lokale Erbe und die alte Kultur besonders betonen. Zu diesem Klub gehören auch so namhafte Städte wie Carpentras, Montélimar, Troyes und Vannes. Außerdem gehört Lannion zu den Städten, die als ville fleurie mit 4 Blüten ausgezeichnet werden. Das bedeutet, dass zu jeder Jahreszeit eine besondere Bepflanzung der Innenstadt vorgenommen wird. Auf Blumenschmuck wird großer Wert gelegt, wie man auch an den Bildern erkennen kann.

                                                                            

Der Stadtrundgang beginnt am besten im malerischen Park St. Anne, den man durch das Tor betritt. Der von uns erstellte kleine Stadtführer befindet sich im Haus und kann bei dem Rundgang mitgenommen werden, da er auch viele Erläuterungen zur Geschichte der Stadt enthält. Die Bilder in der Fotogalerie entsprechen in der Reihenfolge ungefähr dem Rundgang und zeigen die Vielseitigkeit der Stadt.


Der Zöllnerweg, ein Muss für alle  (2 1/4 h)

 

Ein unbedingtes Muss für alle Besucher der Côte Granit Rose ist der Zöllnerweg bei Ploumanac'h. Ausgangspunkt ist der tidenabhängige Hafen von Ploumanac'h. Der weiß-roten Markierung folgend wandert man auf dem Küstenweg mit Blick auf Schloss Costaérès und die Île Renote. Man erreicht den Strand St. Guirec und ist im Zentrum der rosa Granitsteine mit dem Leuchtturm Phare Min Ruz.

            

Am Haus des Seenotrettungsschiffes vorbei ist man fasziniert von den bizarren Felsen oder klettert bis ans Wasser, was auch für Kinder ein riesiges Vergnügen ist. Es lohnen sich Abstecher mit einem Picknick in der Sonne und dem Windschatten. Hinter einem hohen Kreuz geht es zurück in das Stadtzentrum und zum Hafen.

Als Alternative kann man aber auch bis Perros Guirec laufen (ca. 40 Min.) und dann mit dem Tibus (Fahrplan liegt im Haus) wieder bis zum Port Ploumanac'h fahren.


Der lange Marsch - Trébeurden - Beg Leguer - Lannion ( 4 1/2 h)

 

Mit dem Tibus fährt man bis nach Trébeurden - Office de Tourisme im Zentrum und geht in Richtung Port/Plages. Entlang dem Segelhafen und breiten Plage Tresmeur folgt man der weiß-roten Ausschilderung in Richtung Pointe de Bihit, den man auch umrunden kann. Sonst folgt man dem Küstenweg über Pors Mabo, dem wärmsten Strand der Region, und kommt zum Beg Leguer, dem Strand von Lannion.  

         

Bei Thierry, einem kleinen Restaurant, kann man eine erste Pause einlegen. Weiter geht es über den Küstenweg am Leuchtturm vorbei bergauf bergab bis zum Pointe Servel, und man erkennt schon die Mündung des Leguer. Oberhalb des Flusses geht es weiter, bis man einen steilen Weg bergab zum Fluss findet. Danach folgt man dem Leguer bis zu den ersten Häusern von Lannion und biegt links ab, um bergauf  zurück zur Résidence Breiz zu kommen.


Plestin-les-Grèves, ein Rundwanderweg auf der Presqu'île d'Armorique (ca.3 h, Anfahrt ca. 30 min.)

 

Mit dem Auto fährt man in Richtung Morlaix (D 786) über Michel-en-Grève bis St. Efflam. Am Ende einer sehr weiten Bucht ist ein Parkplatz vor der Villa St. Efflam, die im Baustil des Beaumanoir mit vielen gotischen Bauelementen wie Wasserspeier oder das verzierte Portal.

                    

Der Küstenweg (weiß-rote Markierung) geht durch den Wald oberhalb der Bucht entlang mit vielen Treppen. Am Ende der Halbinsel kann man bei guter Sicht die Île Millau und Trébeurden sehen. Im Westen findet man zumeist Steilküste und hat einen guten Ausblick auf die weiße Stadt Locquirec, auch ein lohnenswertes Ziel mit dem Auto. Kurz vor Ende der Bucht sind die gut restaurierten gallo-römischen Thermen Hogolo (1.-2. Jhd.), und bald sieht man den kleinen Hafen Toul an Héry vor sich. An einer alten Kapelle, Chapelle St. Barbe, vorbei folgt man der gelben Markierung landeinwärts, bis man Plestin-les-Grèves erreicht. Vor der D 786 führt ein schmaler Weg zur Chapelle St. Efflam und zum Parkplatz.


Die Tonquédec-Wanderung 1 (2 1/2 h, Anfahrt ca. 30 min.)

 

Diese Wanderung ist nur bei trockenem Wetter empfehlenswert. Die Burg kann besichtigt,die sehr gut erhaltenen Türme sogar bestiegen werden. Von dort hat man einen sehr guten Ausblick auf die weiten Laubwälder rund um die Burg, durch die der Wanderweg führt. Informationsmaterial in deutscher Sprache ist am Eingang zu bekommen. Absolut lohnenswert!

   
                         

Die Wanderung beginnt oberhalb der Burg, und man folgt der gelben Beschilderung. Auf dem Weg passiert man einen alten Calvaire, eine alte Kapelle, und man kann auch einen Abstecher zum Schloss Kergrist machen (ca.20 min.). Am Leguer, immer am Fluss entlang, geht es wie durch einen Märchenwald zurück zur Burg.


Die Île Millau - nur bei Ebbe erreichbar (2 h)

 

Die Île Millau, ideal für ein Picknick geeignet, ist dem Hafen von Trébeurden vorgelagert und ist zu Fuß nur bei Ebbe zu erreichen. Oberhalb des Hafens ist eine Informationstafel, die genau angibt, wann die Insel zu begehen ist. Man folgt dem Fußweg bergauf (weiß-rote Beschilderung) und hat von oben einen tollen Blick in den Hafen. Wenig später sieht man links den Père de Trébeurden, aber man klettert rechts über die Felsen zum Strand, den man nicht ohne weitere Kletterübungen überquert. Der Aufgang zur Insel ist leicht zu erkennen. Oben angekommen sieht man die "allée couverte", den eindrucksvollen Dolmengang, und die sehr gut restaurierte alte Farm mit ihrer Ausstellung über die Flora und Fauna der Region.

                                                  

Man folgt dem Weg zum höchsten Punkt und hat wieder einen überwältigenden Ausblick. Dort bietet sich ein Picknick im Windschatten an. Ein kleiner Pfad führt im Westen in schmalen Serpentinen bergab, und man trifft auf einen breiteren Fußweg nach Osten. Bald erreicht man den Dolmen und hält sich rechts, um südlich dem Rundweg zu folgen, der wieder zum Ausgangspunkt führt. Zur Belohnung kehrt man in die kleine Crèperie (super!) am Strand oder in eine Bar an der Promenade ein.

 

 

Das Tal des Leguer mit den Papiermühlen - ein Highlight im Landesinneren    (ca. 10 km, 3 1/2 Std., mittelschwer)

 

Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der schöne Ort Belle-Isle-en-Terre, ein alter Ort, in dem sich die Flüsschen Leguer und Guic, ca. 35 km von Lannion entfernt. ( D11/ N 12 oder über Vieux Marché). Selbst der kleine Ort ist sehenswert. Der Rundwanderweg geht rechts an der Kirche vorbei. Die Sporthalle auf dem großen Sportgelände läßt man rechts liegen. Man unterquert das Viadukt der N 12 und folgt der grün-gelben Ausschilderung, die sehr präzise ist. Nicht die kleine Brücke überqueren! Der Weg geht meistens durch Wälder, kann daher auch bei größerer Hitze, aber nicht bei Nässe gemacht werden. Erstes größeres Ziel ist nach einem Aufstieg die sehenswerte Kapelle Locmaria aus dem 14. Jhd., auch die Notre Dame des 'Keuchhustens' genannt, da der Brunnen unterhalb der Kapelle früher als Heilquelle gegen den Keuchhusten benutzt wurde. Wieder unten angekommen hört und sieht man den Leguer fast überall. Er ist von dem Zusammnenfluss des Le Guer und desLe Guic bis zu seiner Mündung in Le Yaudet 63 km lang. Auf dem Weg passier man links liegend eine alte Papierfabrik, die man auf dem Rückweg noch einmal passiert und sie sich dann ansehen kann. An dem ehemaligen Staudamm, 'le barrage de Kernansquillec', der um 1855 zur Papierherstellung genutzt wurde.  Ab 1920 wurde  dort Strom gewonnen. Im Jahr 1965 wurde die Papierfabrik geschlossen, der Staudamm 1995 abgebaut. Heute wird die Staustufe noch als Lachs- und Forellentreppe genutzt. Man hat hier den entferntesten Punkt erreicht, und auf der gegenüberliegenden Seite begginnt der Rückweg mit dem absoluten Höhepunkt, der ehemaligen Papierfabrik 'l'ancienne usine Vallée', ein sehr gepflegtes Industriedenkmal, das die Natur nach und nach wieder übernimmt. Ein Paradies für Fotografen! Es lohnt sich, einen Rundgang zu machen. Danach ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt Belle-Isle-en-Terre.


Autotouren:  Morlaix und das Megalithgrab Barnenez - eine Tagestour

 

Morlaix erreicht man über die D 786 ca. 38 km von Lannion entfernt.  Das Wahrzeichen der Stadt ist das Viadukt, dem die Stadt zu Füßen liegt. Samstags findet dort in den alten Straßen ein großer Markt statt. Die Stadt ist leicht zu erkunden. Die Altstadt ist malerisch, aber auch touristisch geprägt. Es lohnt sich, die vielen Treppen zu dem Viadukt hochzusteigen, um dann auf halber Höhe das Viadukt zu überqueren. In der Altstadt findet man viele alte Fachwerkhäuser und auch das Haus der Duchesse Anne, die für die Bretagne auch als Königin eine große Bedeutung hatte. Sie heiratete im Alter von 14 Jahren Charles VIII 1491 und vereinigte so das Herzogtum Bretagne und das Königreich Frankreich.

              

Auf dem Rückweg fährt man auf der östlichen Seite der Bucht von Morlaix entlang (D 76) über Ploezoc'h zum Cairn de Barnenez, ein ca. 4500 v.Chr. errichtetes Riesen-Megalithgrab, das spektakulär auf einer Halbinsel liegt, einmalig in Europa.

         

Von dort geht es weiter an mehreren kleinen Häfen vorbei, z.B. Diben ist sehenswert, nach Primel Trégastel. Man parkt das Auto am Strand und macht einen kleinen Rundgang (ca. 45 min.) über den Strand an der Küste entlang (weiß-rote Markierung), bis man zu einer tiefen Schlucht kommt. Am Ende kehrt man zur Straße und zum Hafen zurück. Zurück geht es über die Küstenstraße bis Locquirec, der weißen Stadt. Im Zentrum am Hafen gibt es eine Bar, auf deren Terrasse man den ereignisreichen Tag ausklingen lassen kann.


La Roche Jagu - Pontrieux - Tréguier: eine Nachmittagstour (ca. 4 h)

 

Man fährt über die D 786 nach Nordosten bis La Roche Derrien. Von dort kann man leicht der Ausschilderung zum Schloss folgen (D 37). Das Schloss hat eine fantastische Lage hoch über dem Trieux und eine sehr informative Gartenanlage. Als Landesbesitz ist das Ambiente überaus gepflegt. Ein gut markierter Rundgang um das Schloss bis hinunter zum Fluss zeigt die Attraktivität der ganzen Anlage.

          

Nach einer Pause auf der Terrasse des Restaurants bzw. Cafes fährt man weiter nach Pontrieux, der Weg ist gut ausgeschildert (ca. 10 min.). Der Ort hat eine malerische Brücke über den Trieux und, sehr interessant, noch alte Waschhäuser (lavoirs), die man vom Fluss aus mit einem Elektroboot sehen kann (ca. 30 min. und ein preiswertes Vergnügen).

                       

Auf dem Rückweg sollte man unbegingt über Tréguier fahren, der alten Bischofsstadt, die eine sehr berühmte Kathedrale besitzt. Auch die Innenstadt sowie der Hafen sind interessant. Rechts neben der Kathedrale gibt es übrigens eine gute Crèperie und auch ein zu empfehlendes Restaurant.

                                         

 

Autotour: Die Rosa Granitküste - das magische Dreieck (mind. 2 h)

                          

Die Tour sollte zur ersten Orientierung dienen. Mit dem Wagen fährt man nach Trébeurden und parkt auf dem großen Parkplatz am Hafen. Der Spaziergang an der Promenade am Strand entlang ist immer lohnenswert. Man kann auch einmal um den Père de Trébeurden laufen (20 min.). Weiter geht es immer am Wasser entlang in Richtung Trégastel. Bei einem Kreisverkehr folgt man der Ausschilderung Grève Blanche, um dort zu parken und den "Backenzahn" zu besteigen.

In Trégastel orientiert man sich nach der Île Renote und kann dort eine Runde um die Halbinsel laufen. Der nächste Ort ist Ploumanac'h. Parken kann man im Port oder in der Innenstadt auf dem Parkplatz. Ein kürzerer oder längerer Marsch auf dem Zöllnerweg ist lohnenswert. Auch die Kunstwerke aus Granit im Park an der Hauptstraße sind sehenswert.

In Perros Guirec biegt man an der ersten Ampel rechts ab und folgt der Straße in den Ort. Vorsicht, enge Kurve! Der Strand Tresmeur liegt einem zu Füßen. Parken kann man in der Palmenstraße  parallel zur Promenade. Läden und Restaurants laden ein zum Verweilen. Zurück auf der Hauptstraße fährt man dann links in die höher gelegene Innenstadt. Vor dem Rathaus biegt man rechts ab und erreicht den zentralen Platz mit der sehenswerten alten Kirche. Man folgt der Straße bergab zum Hafen und kann in einer der Bars dort die Atmosphäre genießen. Bald  erreicht man  einen großen Kreisverkehr und fährt auf einer vierspurigen Straße in Richtung Lannion.

   

 

Ein Tagesausflug: Île Bréhat - Paimpol - Abbaye de Beauport

Diese Tour ist überaus sehenswert und vielseitig. Man startet früh und fährt über Tréguier und Lézardieux nach Paimpol (ca. 1 h). Man folgt der Ausschilderung zum Pointe d'Arcouest, dem Hafen zur Île de Bréhat. Dort wird das Auto geparkt und man fährt halbstündlich (Vorsicht: Mittagspause!) zur Insel, die man gut zu Fuß erwandern kann, oder aber man leiht (auf der Insel!)  ein Fahrrad, um diese mediterrane Insel mit den üppigen Blumen und Pflanzen zu sehen.

                       

Auf dem Rückweg hat man eine Pause im Hafen von Paimpol verdient. Danach ist es nicht mehr weit zur Abbaye de Beauport, die im Sommer bei Dunkelheit besonders illumiert wird. Die im 13. Jahrhundert gegründete Abtei war ein bedeutendes spiritruelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Voin der Kirche (13.Jhd.) sind die Fassade, das offene Schiff und das Querschiff vorhanden. Der lange Kapitelsaal ist ein schönes Beispiel der anglo-normannischen Gotik. Neben dem Kreuzgang können auch die Gewölbe der Vorrratsräume und der große zum Meer hin liegende Garten besichtigt werden.

 

Der Rückweg, auch in der Dunkelheit, ist nicht schwierig, da Lannion immer gut ausgeschildert ist.